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Im Alter sicher und komfortabel wohnen

Nur knapp ein Pro­zent des Wohn­raums in Deutsch­land bar­rie­re­frei / Ge­zielt ein­ge­setz­te Elek­tro­in­stal­la­ti­on sorgt für Kom­fort und Un­abhängig­keit im Al­ter

Mit dem ste­tig stei­gen­den Durch­schnitts­al­ter der Deut­schen ge­winnt das The­ma Woh­nen im Al­ter im­mer mehr an Be­deu­tung. Laut ei­ner Stu­die des Bun­des­bau­mi­nis­te­ri­ums* ist der­zeit aber nur knapp ein Pro­zent des Wohn­raums in Deutsch­land bar­rie­re­frei, so­dass es schon jetzt einen Mehr­be­darf von 2,5 Mil­lio­nen al­ters­ge­rech­ten Woh­nun­gen gibt. Wer al­so neu baut oder mo­der­ni­siert, soll­te die Ge­le­gen­heit nut­zen und an die Zu­kunft den­ken, in­dem er Ele­men­te ein­plant, die im Al­ter das Le­ben er­leich­tern können. Auch für Se­nio­ren lohnt es sich, im Zu­ge ei­nes Neu­baus oder ei­ner Re­no­vie­rung die Woh­nung oder das Haus al­ters­ge­recht aus­zu­stat­ten. Die In­itia­ti­ve ELEK­TRO+ gibt Tipps, wor­auf man da­bei im Hin­blick auf die Elek­tro­in­stal­la­ti­on ach­ten soll­te.
* Stu­die „Woh­nen im Al­ter“ des Bun­des­bau­mi­nis­te­ri­ums 2011

Rauch­mel­der

Ei­ne auf­ge­dreh­te Herd­plat­te, ein nicht aus­ge­schal­te­tes Büge­lei­sen oder ei­ne un­be­auf­sich­tig­te Ker­ze – ein Feu­er kann durch klei­ne Un­acht­sam­kei­ten schnell ent­ste­hen. Ein Rauch­mel­der kann in die­sem Fall Le­ben ret­ten, denn er er­kennt den Brand und schlägt so­fort laut Alarm. Die recht­zei­ti­ge War­nung ist ge­ra­de bei Se­nio­ren wich­tig, denn Wahr­neh­mungs­vermögen und Re­ak­ti­ons­zeit las­sen im Al­ter häufig nach. „Wir emp­feh­len Rauch­mel­der im Haus un­ter­ein­an­der zu ver­net­zen. Spricht bei­spiels­wei­se der Rauch­mel­der im Erd­ge­schoss an, ertönt das Alarm­si­gnal nicht nur dort, son­dern kann per Funk auch im Schlaf­zim­mer im Ober­ge­schoss gehört wer­den“, so Hart­mut Zan­der von ELEK­TRO+. „Außer­dem ra­ten wir zu ge­prüften Rauch­mel­dern von Mar­ken­her­stel­lern.“

Türkom­mu­ni­ka­ti­on

Ei­ne mo­der­ne Türsprech­an­la­ge bie­tet Kon­trol­le über den Ein­gangs­be­reich. Das ist be­son­ders für Se­nio­ren wich­tig, die sich so vor un­ge­be­te­nen Be­su­chern an der Tür schützen können. Türkom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me mit Bildübert­ra­gung ermögli­chen ei­ne ge­fahr­lo­se Über­wa­chung des Ein­gangs­be­reichs von in­nen, so­dass Trick­die­be den Über­rum­pe­lungs­ef­fekt nicht aus­nut­zen können. Kom­for­ta­bel sind An­la­gen mit Frei­sprech­stel­len. Hier hat der Be­woh­ner die Hände frei und kommt ganz oh­ne Hörer aus. Zusätz­lich kann die Türkom­mu­ni­ka­ti­on di­rekt übers Te­le­fon ge­steu­ert wer­den. Das ist be­son­ders hilf­reich, wenn man im Al­ter schlecht zu Fuß ist, denn der Gang in den Flur oder zur Haustür bleibt so er­spart.

Be­we­gungs­mel­der

Be­we­gungs­mel­der sind ein wirk­sa­mer Schutz vor Stol­pern oder Stürzen im Dun­keln. Ge­ra­de nachts er­spa­ren sie das Su­chen nach dem Licht­schal­ter: Re­gis­trie­ren die Sen­so­ren ei­ne Be­we­gung, schal­tet der Be­we­gungs­mel­der die Be­leuch­tung au­to­ma­tisch ein und auch wie­der selbständig aus. Das ist nicht nur si­cher und kom­for­ta­bel son­dern auch ener­gie­ef­fi­zi­ent, da das Licht nicht länger als wirk­lich nötig brennt. Be­son­ders in Flu­ren und Trep­penhäusern bie­ten Be­we­gungs­mel­der Si­cher­heit und Ori­en­tie­rung.

Schal­ter und Steck­do­sen

„Grundsätz­lich emp­fiehlt es sich, Schal­ter in ei­ner Höhe von 85 Zen­ti­me­tern und Steck­do­sen in ei­ner Höhe von 40 Zen­ti­me­tern an­zu­brin­gen. An die­ser Stel­le können sie auch Roll­stuhl­fah­rer pro­blem­los er­rei­chen“, rät Zan­der. Da­mit die Schal­ter leicht zu er­ken­nen sind, soll­te man kon­trast­rei­che Far­ben für den Rah­men auswählen oder sie mit ei­ner Ori­en­tie­rungs­leuch­te aus­stat­ten. Auch ei­ne große Tast­fläche ist hilf­reich, wenn die Mo­to­rik im Al­ter nachlässt. Für die in­di­vi­du­el­len Bedürf­nis­se bie­ten vie­le Her­stel­ler ein brei­tes Spek­trum an Far­ben, Ma­te­ri­al- und Form­va­ri­an­ten an.

Gebäude­sys­tem­tech­nik

Wer rund­um be­son­de­ren Kom­fort und Si­cher­heit im Al­ter ge­nießen möchte, soll­te sei­ne Woh­nung oder sein Haus mit ei­ner mo­der­nen Gebäude­sys­tem­tech­nik aus­stat­ten. Die­se ver­netzt und au­to­ma­ti­siert ver­schie­de­ne gebäude­tech­ni­sche Kom­po­nen­ten. So kann das Sys­tem bei­spiels­wei­se das au­to­ma­ti­sche Öff­nen und Schließen der Rollläden zu be­stimm­ten Zei­ten oder auf Knopf­druck über­neh­men. Das ist ge­ra­de für älte­re Men­schen kom­for­ta­bel, denn da­mit fällt nicht nur das lästi­ge Zie­hen am Gurt weg, son­dern auch der Gang zu je­dem Roll­la­den in der Woh­nung oder im Haus. Eben­so kann die Schal­tung der Hei­zung oder des Lichts nach in­di­vi­du­el­lem Wunsch pro­gram­miert oder zen­tral ge­steu­ert wer­den. Zu­sam­men mit ei­nem Elek­tro­in­stal­la­teur las­sen sich al­le Funk­tio­nen nach den ei­ge­nen Bedürf­nis­sen und Er­for­der­nis­sen ein­stel­len und später auf Knopf­druck ab­ru­fen.

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Eine moderne Türsprechanlage bietet Kontrolle über den Eingangsbereich. Das ist besonders für Senioren wichtig, die so direkt wissen, ob die Enkel oder Trickdiebe vor der Tür stehen. Bildquelle: Initiative Elektro+ / Gira
Wer neu baut oder modernisiert, sollte die Gelegenheit nutzen und an die Zukunft denken, indem er Elemente einplant, die im Alter das Leben erleichtern können. Bildquelle: © Yuri Arcurs - Fotolia.com